Alanin
Alanin ist eine proteinogene Aminosäure
Alanin ist eine der nicht-essentiellen Aminosäuren. Sie kann vom menschlichen Stoffwechsel synthetisiert werden. Alanin tritt in zwei Formen auf, die spiegelbildlich zueinander sind. Die Aminosäure ist also chiral. Die Form L-Alanin ist eine proteinogene Aminosäure. Das bedeutet, sie ist am Aufbau von Proteinen beteiligt. Erstmals isoliert wurde Alanin 1888 aus Seidenfibroin durch den Forscher Paul Schützenberger. Besonders viel Alanin ist in tierischen Lebensmitteln mit hohem Eiweißgehalt vorhanden, auch Hefe kann genutzt werden sowie getrocknete Pilze, Sonnenblumenkerne, Sojamehl oder Weizenkeime.
Muskelpower und Energie
Alanin wird zum Aufbau von Muskelprotein benötigt. Es wird von den Muskelzellen aus Milchsäure und Ammonium-Ionen hergestellt. Bei Glucosemangel wird es wie die anderen verzweigtkettigen Aminosäuren zur Energiegewinnung verwendet. Das erfolgt über das Zwischenprodukt Pyruvat. Außerdem ist Alanin am Transport der Abbauprodukte aus dem Proteinabbau beteiligt. Alanin wird an Ammoniak gebunden und zur Leber transportiert. Dort wird es zu Harnstoff umgebaut und über den Urin ausgeschieden. Neben der Stärkung des Immunsystems sorgt Alanin auch dafür, dass keine Nierensteine gebildet werden.
Mängel und deren Behandlung
Durch eine einseitige, proteinarme Ernährung und den Einfluss von Umweltgiften kann ein Alanin-Mangel entstehen. Daraus resultieren Muskelabbau und Schwäche. Das beim Abbau des Alanins entstehende Pyruvat dient auch der Glucoseherstellung und reguliert den Blutzuckerspiegel. Deshalb wird Alanin als Nahrungsgergänzung oft bei Unterzuckerung eingesetzt, um einem Zuckerschock vorzubeugen und dennoch schnell Energie zu liefern, indem die Glucosebildung angeregt wird. Alanin wird auch unterstützend bei Diabetes eingesetzt, da es die Symptome der Erkrankung durch einen verbesserten Glucosestoffwechsel und eine verstärkte Insulinausscheidung abmildert.